Fragen & Antworten
Wer sind die Klassischen Adventisten, woran glauben sie und wie erfahre ich mehr?
Auf diese und andere Fragen wird hier kurz eingegangen. Wenn du mehr wissen möchtest oder dir ausführlichere Antworten wünscht, kontaktiere uns mittels des Kontaktformulars. Wir reden mit dir gerne!
Die unten erwähnten Quellen kannst du unter dem Menüpunkt „Dateien“ finden.
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Wir nennen uns Klassische Adventisten, weil wir uns somit auf den ursprünglichen Adventismus beziehen, der seinen bisherigen Höhepunkt, was biblische Lehre sowie deren Auslebung und Anwendung betrifft, Ende des 19. Jahrhunderts erreicht hat. Wir glauben an die baldige Wiederkehr Jesu Christi und halten den Ruhetag am siebten Tag der Woche (biblischer Sabbat), welchen Gott der Menschheit zum Segen gegeben hat.
Viele der Klassischen Adventisten waren bzw. sind Mitglieder oder sind assoziiert mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (STA). Die STA-Kirche hat ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts die Trinitätslehre allmählich – um sich an andere christliche Denominationen anzupassen – übernommen. Dies ist aus der Veränderung der Fundamentalen Glaubensprinzipien von 1889 zu den 28 Punkten, die heute gelehrt werden, ersichtlich (siehe weiter unten).
Neben dem Bedarf zu einer grundlegenden Reformation in der Gemeinde, sehen wir die Wiederherstellung des biblischen Glaubens an den allein wahren Gott und seinen eingeborenen Sohn, Jesus Christus, (Johannes 17,3; 3,16; 1. Korinther 8,6) als einen der Schlüsselpunkte, auf die sich “Klassische” in dem Namen Klassische Adventisten bezieht. Klassische Adventisten sind somit Vater-Sohn-Gläubige.
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Klassische Adventisten sehen die Fundamentalen Glaubensprinzipien von 1889 als die Zusammenfassung des wahren christlichen Glaubens, welche die Adventisten des 19. Jahrhunderts, sowie insbesondere E.G. White, verfasst haben. Wir glauben, dass sie keine Veränderung brauchen (siehe zum Vergleich die modernen und veränderten 28 Glaubensüberzeugungen der STA-Kirche; siehe zusätzlich die Seite „Dateien & Dokumente“ für die Originale im Englischen).
Die Fundamentalen Glaubensprinzipien von 1889 haben die folgende Einleitung: “Wie an anderer Stelle erwähnt, haben Siebenten-Tags-Adventisten kein Credo außer der Bibel; aber sie halten an bestimmten klar definierten Standpunkten des Glaubens fest, für die sie bereit sind „jedermann, der Grund fordert“ [1Pt 3,15] eine Antwort zu geben. Die folgenden Grundsätze können als Zusammenfassung der Hauptmerkmale ihres religiösen Glaubens angesehen werden, auf denen, soweit wir wissen, in der gesamten Körperschaft völlige Einstimmigkeit herrscht.”
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Laut dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache bedeutet das Wort Credo folgendes: (1) Glaubensbekenntnis, Leitsatz; (2) [Religion] apostolisches Glaubensbekenntnis (Zugriff am 21.07.2023). Ein Glaubensbekenntnis oder ein Leitsatz des Glaubens sind per se nichts Schlechtes. Es ist gut, wenn man weiß und klar definieren kann, woran man glaubt und Rechenschaft für seinen Glauben geben kann (1. Petrus 3,15). Ein Glaubensbekenntnis kann auch dabei helfen, Glaubensunterschiede zu identifizieren, diese anhand der Bibel zu analysieren und versuchen eine biblisch-basierte Übereinstimmung zu erlangen.
Die adventistischen Pioniere haben aber ihre Zusammenfassung – die Fundamentalen Glaubensprinzipien der Siebenten-Tags-Adventisten von 1889 – bewusst NICHT Credo genannt. Dies steht daher im starken Kontrast zu dem, wie Adventisten heute mit ihrem Glaubensbekenntnis umgehen (siehe Screenshot von der alten Webseite der österreichischen Union, wo deutlich „Credo – ich glaube“ stand; Zugriff am 27.02.2022; per 20.08.2023 steht es auf der Webseite der STA in Österreich nicht mehr).
Die Gefahr des Credos ist (und was es von einer Zusammenfassung unterscheidet), dass es normalerweise als ein Test des Glaubens und der Zugehörigkeit zu einer Kirchenversammlung benutzt wird; und wenn es falsch formuliert ist oder gar falsche Darstellungen beinhaltet, wird es zu einem Faktor, der eine Gemeinschaft in eine falsche Richtung lenkt. Ein Credo wird normalerweise von einer sehr begrenzten, engen Auswahl an Funktionsträgern in einer Kirche erstellt. Wenn dieses Werk nicht inspiriert ist (wie z. B. bei EGW), kann es zu einem Problem werden, wenn es als Test des Glaubens und der Zugehörigkeit benutzt wird. Als Klassische Adventisten müssen wir darauf hinweisen, dass die modernen STA-Glaubensüberzeugungen eine biblisch unbeweisbare Theorie der Trinitätslehre beinhalten.
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Der Vater-Sohn-Glaube beruht auf der biblisch-basierten Lehre über Gott. Vater-Sohn-Gläubige glauben an den Vater, den allein wahren Gott (1. Korinther 8,6; Johannes 17,3). Der Vater hat einen buchstäblichen und eingeborenen Sohn (Sprüche 30,4; Psalm 2,7; Johannes 3,16). Er bildet nicht ein Wesen zusammen mit dem Vater, sondern ist mit ihm Eins im Sinne der Übereinstimmung, Harmonie, Zielen etc. (siehe Johannes 17 über die Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn). Der Sohn, Jesus Christus, ist nicht ein geschaffenes Wesen (bloß ein „Engel“), sondern göttlich und in seinem Wesen gleich wie der Vater; nicht aber in seiner Stellung. Der Heilige Geist ist die personifizierte Präsenz und Allgegenwart Gottes und seines Sohnes, die ihren Geist benutzen, um an Menschen zu wirken.
Laut unserem aktuellen Wissen gibt es keinen einzigen (Prüf-)Vers in der Bibel (oder ein Zitat aus den Zeugnissen), der bestätigen würde, dass es einen dreieinigen Gott gibt: dass die drei Personen das gleiche göttliche Wesen bilden. Solche Wörter wie Trinität oder Dreieinigkeit kommen weder im Alten noch im Neuen Testament (auch nicht in den Zeugnissen) vor. Auch die meisten Pioniere der Adventbewegung waren keine Trinitarier.
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Klassische Adventisten sind nicht als eine Kirche organisiert. Es gibt aber christliche Ministries, die an verschiedenen Orten im Missionsfeld tätig sind. Viele der Klassischen Adventisten besuchen diverse STA- und STA-Ref-Kirchen. Wir möchten Streitigkeiten möglichst vermeiden und möchten auch keine Konkurrenz für die Kirchenversammlungen erzeugen, auch wenn wir ab und zu Treffen veranstalten. Wir arbeiten unabhängig von der österreichischen Union, den deutschen Verbänden und der schweizerischen Vereinigung.