Christus im Alten Testament - 1. Teil

Eine Übersetzung des Artikels „Christ in the Old Testament“ von Paul Chung auf der Webseite asitreads.com (siehe Ende des Artikels für mehr Informationen über die Übersetzung).

Link zum 2. Teil des Artikels

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Einleitung

Wenn es darum geht, Jesus auf den Seiten des Alten Testaments zu finden, hat Jesus selbst gesagt:

Johannes 5,39 - Ihr erforscht die Schriften [d.h. die heiligen Schriften des AT], weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben.

Nach seiner Auferstehung fügte Jesus folgendes hinzu, als er mit namentlich nicht genannten Jüngern den Weg nach Emmaus entlangging:

Lukas 24,25-27 - … O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.

Wie Christus angedeutet hat, zeichnen die Geschichten im Alten Testament nicht nur das Leben und Sterben Christi in Schatten und Gestalten in den Ereignissen, Zeremonien und im Leben der Gläubigen Gottes nach, sondern sie haben auch auf die Erfüllung dieser Typen in der eigentlichen Person Jesu Christi vorausgeschaut.

Allerdings vermissen zu viele die wirkliche Präsenz Christi in der alttestamentlichen Erzählung. Oder sie sind sich nicht sicher, wie man die Theophanien {Anm. göttliche Erscheinungen} richtig unterscheiden kann, ob diese vom Vater oder vom Sohn sind. Daher liegt der Schwerpunkt dieses Artikels darauf, Klarheit in dieser Angelegenheit zu schaffen.

Hat der Vater tatsächlich den Himmel verlassen und ist auf die Erde herabgestiegen, um mit den Menschen zu kommunizieren? Oder handelte an seiner Stelle jemand anderer: seien es Engel oder Christus gewesen?

Um dem abzuhelfen, wollen wir uns zunächst den Stellen zuwenden, an denen wir in alttestamentlicher Zeit Beispiele für Theophanien finden.

Im Folgenden finden wir eine der ersten Stellen, an denen der „Allmächtige Gott“ persönlich erschien und direkt zu einem der Patriarchen sprach:

1 Mose 17,1 - Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige [hebr. El Schaddai]. Wandle vor mir und sei untadelig!

Die obige Passage ist die erste von 48 Stellen im Alten Testament, an denen der Ausdruck „Allmächtig“ zur Beschreibung Gottes verwendet wurde. Nebenbei bemerkt, von den 48 (im Alten Testament) erscheinen 31 im Buch Hiob. Von den 48 im Alten Testament erwähnten Stellen sind im Folgenden nur einige Beispiele aufgeführt, in denen der „Allmächtige“ oder „Gott“ oder „HERR“ entweder persönlich in Erscheinung trat oder direkt zu den Menschen sprach:

1 Mose 18,1-2 - Und der HERR erschien ihm [Abraham] bei den Terebinthen Mamres, während er am Eingang seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. Und er erhob seine Augen und schaute, siehe, da standen drei Männer ihm gegenüber. Und als er sie sah, eilte er ihnen entgegen vom Eingang seines Zeltes, beugte sich zur Erde nieder …

Zum Vergleich:

Zwei der Boten vom Himmel brachen auf und ließen Abraham mit dem allein, von dem er nun wusste, dass er Gottes Sohn war. Und der Glaubensmann trat für die Einwohner Sodoms ein. Einst hatte er sie mit seinem Schwert gerettet. Nun versuchte er es mit Gebet. Lot und seine Angehörigen wohnten ja noch immer dort. Mit der gleichen selbstlosen Liebe, die Abraham damals veranlasst hatte, sie von den Elamitern zu befreien, versuchte er nun, sie vor dem Sturm des göttlichen Gerichts zu bewahren, sofern das Gottes Willen entsprach. {Patriarchs and Prophets: PP 139.2 / vgl. Patriarchen und Propheten: PP 118.1; vgl. WAB 122.4}

Wir wissen daher, dass der „Sohn Gottes“ oder Jesus genannt, vor seiner Menschwerdung mit den Figuren des Alten Testaments interagierte. Und obwohl die inspirierten Zeugnisse keine Hinweise auf die physische Erscheinung geben, können wir sicher sein, dass der Sohn zumindest bei dieser Gelegenheit offensichtlich seine Herrlichkeit verhüllte und nicht anders erschien als ein normaler Mensch. Über seine Menschwerdung wird uns folgendes gesagt:

Wäre Christus in seiner göttlichen Gestalt gekommen, hätte die Menschheit diesen Anblick nicht ertragen können. Der Kontrast wäre zu schmerzhaft gewesen; die Herrlichkeit zu überwältigend. Die Menschheit hätte nicht einmal die Anwesenheit eines der reinen, hellen Engel aus der Herrlichkeit ertragen können. Deshalb nahm Christus nicht die Natur von Engeln an; Er kam in Menschengestalt. {5BC 1131.1}

Weiter unten finden wir einige weitere Berichte über Theophanien:

1 Mose 35,11 - Und Gott sprach zu ihm [Jakob]: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern soll von dir kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen …

1 Mose 48,3 - Und Jakob sprach zu Joseph: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus im Land Kanaan und segnete mich …

2 Mose 6,1-3 - Da sprach der HERR zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun will! Denn durch eine starke Hand gezwungen wird er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand gezwungen wird er sie aus seinem Land treiben. Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR; ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als »Gott, der Allmächtige«; aber mit meinem Namen »HERR« [Jehova] habe ich mich ihnen nicht geoffenbart.

2 Mose 24,10 - … und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Gebilde von Saphirplatten und so klar wie der Himmel selbst.

2 Mose 33,11 - Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet; und er kehrte wieder ins Lager zurück. Aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der junge Mann, wich nicht aus dem Inneren des Zeltes.

2 Mose 33,19-20.23 - Und er sprach: Ich will alle meine Güte vor deinem Angesicht vorüberziehen lassen und will den Namen des HERREN vor dir ausrufen. Und wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich. Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht! […] Wenn ich dann meine Hand zurückziehe, so darfst du hinter mir hersehen; aber mein Angesicht soll nicht gesehen werden!

Anmerkung: es gibt auch im Neuen Testament neun Stellen, wo Gott „Allmächtige“ genannt wird. Das erste Mal in 2 Korinther 6,18 und die letzten verbleibenden acht Verse sind alle im Buch der Offenbarung zu finden. Das letzte Mal kommt es am Ende der Bibel vor, wo es heißt, dass es in der heiligen Stadt keinen besonderen Tempel gibt: „denn der Herr, Gott der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.“ (Offenbarung 21,22)

Die Heilige Schrift beschreibt, wie „Gott der Allmächtige“ den Patriarchen und den Propheten erschien und zu ihnen sprach. Darunter sind Abraham, Jakob, sowie Moses, der von Angesicht zu Angesicht mit ihm sprach und sogar die Rückseite von ihm sehen durfte.

Bedeutet das, dass es tatsächlich der Vater selbst war, der den Himmel verließ und auf die Erde herabstieg? Ist Er wirklich in einer physischen Form erschienen (vielleicht nachdem er seine Herrlichkeit verhüllt hatte) um zu den Menschen im Alten Testament zu sprechen? 

Es wird allgemein von vielen verstanden (vielleicht mehr unter Nichttrinitariern), dass der „Allmächtige“ des Alten Testaments sich primär oder ausschließlich auf Gott, den Vater, bezieht. Diese Vorstellung wird von Johannes in Offenbarung 21,22 unterstützt, wo er den „Herren, Gott den Allmächtigen“ als den Vater identifiziert, während Christus als „Lamm“ bezeichnet wird.

Aufgrund von einigen verwirrten Vorstellungen, die sowohl aus dem trinitarischen (Gott ist eins) als auch aus dem nicht-trinitarischen (strikt monotheistisch und ohne der Bereitschaft Christus als „Gott“} anzuerkennen) Gedankengut abgeleitet sind, vermischen viele die Persönlichkeiten des Vaters und des Sohnes (und sogar des Heiligen Geistes). Sie sind verwirrt darüber, wie man diese frühen Theophanien des Alten Testaments richtig unterscheiden kann. Man muss eine Antwort auf die Frage geben, wer sich eigentlich im Alten Testament offenbarte und mit den Menschen kommunizierte. War es der Vater? War es der Sohn? Waren es beide? Und wo passt der Heilige Geist {in das Bild} hinein? Oder war es ein Engel, der Gott repräsentierte? Oder war es ein zusammengesetzter Gott, der aus allen drei Persönlichkeiten bestand und der als ein einziger Gott durch eine Art astrale Manifestation erschien?

Aber bevor wir nach Antworten suchen, schauen wir uns einige Passagen im Neuen Testament an.

Niemand hat Gott je gesehen

Johannes 1,18 - Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluss [über ihn] gegeben.

Johannes 5,37 - Und der Vater, der mich gesandt hat, hat selbst von mir Zeugnis gegeben. Ihr habt weder seine Stimme jemals gehört noch seine Gestalt gesehen

1 Timotheus 6,13.15-16 - Ich gebiete dir vor Gott, der alles lebendig macht […] der Glückselige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.

Anmerkung: In Johannes 1,18 heißt es: „Niemand hat Gott je gesehen.“ Zudem wird in Johannes 5,37 tatsächlich der Vater als der Gott identifiziert, dessen Stimme kein Mensch gehört hat und dessen Gestalt niemand gesehen hat. 1 Timotheus 6,13.15-16 bekräftigt weiter, dass diesen Gott, der im Licht wohnt, „kein Mensch gesehen hat noch sehen kann“.

Daher wissen wir, dass Jesus nicht dieser „Gott“ sein kann, den niemand gehört oder gesehen hat, denn viele haben ihn sicherlich gehört und gesehen, während er 33 1/2 Jahre auf der Erde lebte.

Außerdem, wenn man glaubt, dass der „Gott der Allmächtige“ des Alten Testaments Gott der Vater ist, stößt man auf einen scheinbaren Wiederspruch. Denn man muss bedenken, dass es zahlreiche Berichte im Alten Testament gibt, die beschreiben, dass "Gott der Allmächtige" direkt zu den Menschen spricht und auf verschiedene Weisen persönlich erschienen ist. Uns wird sogar in 2 Mose 33,23 berichtet, dass Moses Gott von hinten sah.

Wie kann es also sein, dass kein Mensch Gott (Vater) weder gehört noch persönlich gesehen hat und doch scheinen die alttestamentlichen Schriften etwas anderes zu offenbaren? Könnte es sein, dass der „Allmächtige Gott“, der im Alten Testament erschien, nicht Gott der Vater, sondern jemand anderer ist?

Schauen wir uns einige der folgenden Aussagen aus der Feder der Inspiration genauer an, um herauszufinden, wer dieser "allmächtige Gott" im Alten Testament war.

Die eingesetzte, vermittelnde Personifizierung des allein wahren Gottes

Die Welt wird nicht besser. Böse Menschen und Verführer werden immer schlimmer, sie verführen andere und werden selbst verführt. Der Sohn Gottes – die Personifizierung des allein wahren Gottes – welcher Güte, Barmherzigkeit und unermüdliche Liebe besaß, dessen Herz immer von menschlichem Leid berührt war, wurde abgelehnt und an seiner Stelle wurde ein Mörder [Barabbas] gewählt. Dadurch haben die Juden gezeigt, was die menschliche Natur tun kann und tun wird, wenn die zügelnde Kraft des Geistes Gottes entfernt wird und die Menschen unter der Kontrolle des Abtrünnigen stehen. Diejenigen, die Satan als ihren Herrscher wählen, werden den Geist ihres gewählten Meisters offenbaren. {RH January 30, 1900, par. 6}

Die Welt, die das Göttliche – die Personifizierung des unendlichen Gottes – ablehnen konnte, wiederholt die gleiche Geschichte, die sich abspielte, als Jesus in der Welt war, indem sie Jesus ablehnte und Barabbas wählte. {8LtMs, Lt 93, 1893, par. 21}

Jesus kam, um die Menschen vom Vater zu lehren und ihn vor den gefallenen Kindern der Erde richtig darzustellen. Engel konnten den Charakter Gottes nicht vollständig darstellen, aber Christus, der eine lebendige Verkörperung Gottes {Engl: „impersonation“; Anm. Nachahmung, Darstellung} war, konnte es nicht verfehlen, dieses Werk zu vollbringen. {ST January 20, 1890, par. 6}

Anmerkung: der Vater und der Sohn haben ihre eigenen, unterschiedlichen Persönlichkeiten und dennoch wird Jesus als die Personifikation seines Vaters (des allein wahren Gottes bzw. des unendlichen Gottes) beschrieben. Mit anderen Worten: die Person Jesu verkörperte alle Eigenschaften (Name/Charakter/Autorität) des Vaters; Jesus handelte im Wesentlichen an der Stelle seines Vaters als der Vater selbst.

In einfacher Sprache lehrte der Erlöser die Welt, dass die Zärtlichkeit, das Mitgefühl und die Liebe, die er den Menschen entgegenbrachte, die wahren Eigenschaften seines Vaters im Himmel seien. Egal welche Lehre der Gnade oder Verheißung der Freude er auch präsentierte, welche Liebestat oder göttliche Anziehungskraft er zur Schau stellte, war der Vater von Allem die Quelle davon. In der Person Christi sehen wir den ewigen Gott, der für den gefallenen Menschen mit grenzenloser Barmherzigkeit engagiert ist. Christus bekleidete seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit, sodass seine Menschlichkeit die Menschheit berühren möge und {zugleich seine} Göttlichkeit zum Göttlichen greifen könne. {Anm. die Worte Ellen G. Whites im letzten Satz dieses Zitates implizieren eine Vermittlungsfunktion: Jesus, menschlich und göttlich in seiner Natur, ist gleichzeitig in Verbindung mit der Menschheit und mit dem Göttlichem, d.h. mit seinem Vater / ST August 20, 1894, par. 8}

Nach dem Fall wurde Christus Adams Lehrer. Er handelte an Gottes Stelle gegenüber der Menschheit und rettete das Geschlecht vor dem sofortigen Tod. Er nahm das Werk des Vermittlers zwischen Gott und Mensch auf sich. {ST May 29, 1901, par. 11; Lt 91, 1900, par. 16}

Der Zorn Gottes hing immer noch über Adam, aber die Vollstreckung des Todesurteils wurde hinausgezögert. Der Grimm Gottes wurde zurückgehalten, weil Christus das Werk angetreten hatte, der Erlöser des Menschen zu werden. Christus sollte den Zorn Gottes auf sich nehmen, der gerechterweise auf den Menschen fallen sollte. […] Der heilige und unendliche Gott, der im unzugänglichen Licht wohnt, konnte nicht mehr mit den Menschen sprechen. Es konnte keine direkte Kommunikation zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer mehr geben. {Con 19.3}

Wir sehen einen ewigen Vater, der in einem unzugänglichen Licht wohnt und uns doch dank der Verdienste seines Sohnes zu sich aufnimmt. Die Wolke der Rache, die nichts als Elend und Verzweiflung androhte, trägt im Widerstrahl des Lichtes vom Kreuz — wie von Gottes Hand geschrieben — die Worte: Lebe, Sünder, lebe! Ihr reumütigen, gläubigen Seelen, lebt! Ich habe ein Lösegeld gezahlt. {AA 333.2 / vlg. WA 332.2; vgl. GNA 199.3}

In seinem unschuldigen Zustand erfreute sich Adam der unmittelbaren Gemeinschaft mit seinem Schöpfer. Aber die Sünde bewirkte eine Trennung zwischen Gott und den Menschen. Nur das Sühnopfer von Christus konnte den Abgrund überbrücken und vom Himmel herab Segen oder Erlösung auf die Erde vermitteln. Den Menschen blieb zwar der direkte Zugang zu ihrem Schöpfer versperrt, aber durch Christus und seine Engel tritt Gott mit ihnen in Verbindung. {Patriarchs and Prophets: PP 67.2 / vgl. Patriarchen und Propheten: PP 45.1; vgl. WAB 48.1}

Anmerkung: Die obigen Aussagen offenbaren uns, dass die Menschen aufgrund der Sünde nicht mehr in der Lage waren, direkt mit Gott dem Vater, „der im unzugänglichen Licht wohnt“, zu kommunizieren. Aber Christus, durch seinen Verdienst, „nahm das Werk des Vermittlers zwischen Gott und Mensch auf sich.“ Er übernahm die Rolle, die Kluft zwischen dem Vater und den Menschen zu überbrücken.

Die folgenden Aussagen zeigen weiter, wie es aufgrund der Sünde notwendig war, dass Christus zusammen mit der Hilfe von Engeln unser Mittler werden musste, damit die Menschen mit Gott dem Vater kommunizieren könnten:

Gott unterlässt eine Zeit lang die vollständige Vollstreckung des über den Menschen verhängten Todesurteils. Satan schmeichelte sich selbst, dass er die Verbindung zwischen Himmel und Erde für immer unterbrochen hatte. Aber darin irrte er sich gewaltig und wurde enttäuscht. Der Vater hatte die Welt in die Hände seines Sohnes gegeben, damit er Erlösung von dem Fluch und der Schande, die durch Adams Versagen und Fall entstanden, bringen konnte. Allein durch Christus kann der Mensch nun Zugang zu Gott finden. Allein durch Christus wird der Herr mit den Menschen kommunizieren. {RH February 24, 1874, par. 30}

Nach der Übertretung Adams sprach der Herr nicht mehr direkt mit den Menschen; die Menschheit wurde in die Hände Christi gegeben, und alle Kommunikation kam durch ihn zur Welt. {RH November 28, 1893, par. 4}

Nach der Übertretung Adams kommunizierte Gott nicht mehr direkt mit dem Menschen. Die Erde wurde sozusagen vom Himmelskontinent getrennt; aber Jesus wurde zu unserem Stellvertreter, zu unserem Bürgen gemacht, damit er uns zum Vater zurückbringen könne […] {RH June 10, 1890, par. 4}

Seit der Sünde unserer Voreltern gab es keine direkte Kommunikation mehr zwischen Gott und den Menschen. Der Vater hat die Welt in die Hände Christi gelegt, der durch sein Vermittlungswerk die Menschen erlösen und die Autorität und Heiligkeit des Gesetzes Gottes rechtfertigen sollte. Jede Verbindung zwischen dem Himmel und dem gefallenen menschlichen Geschlecht ist nur durch Christus möglich gewesen. Es war der Sohn Gottes, der unseren Voreltern die Verheißung der Erlösung gab. Er war es, der sich den Patriarchen offenbarte. Adam, Noah, Abraham, Isaak, Jakob und Mose verstanden das Evangelium. Sie warteten auf die Erlösung durch den Stellvertreter und Bürgen der Menschen. Diese heiligen Männer pflegten Gemeinschaft mit dem Erlöser, der einmal in menschlicher Gestalt auf unsere Erde kommen sollte. Einige von ihnen unterhielten sich sogar mit Christus und den himmlischen Engeln von Angesicht zu Angesicht. {Patriarchs and Prophets: PP 366.1 / vgl. Patriarchen und Propheten: PP 344.3; vgl. WAB 344.3}

Die Übertretung dieses Gesetzes führte zu einer schrecklichen Trennung zwischen Gott und Mensch. Adam wurde in seiner Unschuld direkte, freie und glückliche Gemeinschaft mit seinem Schöpfer gewährt. Nach seiner Übertretung kommunizierte Gott mit Menschen durch Christus und die Engel. {SR 50.3; vlg. ST January 30, 1879, par. 19}

Bevor sich der Mensch gegen Gottes Herrschaft auflehnte, gab es uneingeschränkte Gemeinschaft zwischen Gott und ihm. Aber Adams und Evas Sünde trennte Himmel und Erde voneinander, sodass der Mensch keine Gemeinschaft mehr mit seinem Schöpfer haben konnte. {Patriarchs and Prophets: PP 184.2 / vgl. Patriarchen und Propheten: PP 161.3; vgl. WAB 167.3}

Bevor sich der Mensch gegen Gottes Herrschaft auflehnte, gab es uneingeschränkte Gemeinschaft zwischen Gott und ihm. Aber Adams und Evas Sünde trennte Himmel und Erde voneinander, sodass der Mensch keine Gemeinschaft mehr mit seinem Schöpfer haben konnte. Doch verblieb die Welt nicht in einsamer Hoffnungslosigkeit. Die Leiter stellt Jesus dar, den {von Gott} bestimmten Mittler für Kommunikation. Hätte er nicht durch seine eigenen Verdienste den Abgrund überwunden, welchen die Sünde verursacht hatte, hätten auch die Engel keine Verbindung mit der gefallenen Menschheit aufnehmen können. Christus verbindet den schwachen und hilflosen Menschen mit der unerschöpflichen Kraftquelle. {Patriarchs and Prophets: PP 184.2 / vgl. Patriarchen und Propheten: PP 161.3; vgl. WAB 167.3}

Die Bibel zeigt uns Gott an seinem erhabenen und heiligen Ort nicht in einem Zustand der Untätigkeit, nicht in Stille und Einsamkeit, sondern von Abertausenden heiligen Wesen umgeben, die alle bereit sind, seinen Willen auszuführen. Durch diese Botschafter steht er in tätiger Verbindung mit jedem Teil seines Reiches. Durch seinen Geist ist er überall gegenwärtig. Durch das Wirken seines Geistes und seiner Engel dient er den Menschenkindern. {MH 417.2 / SGA 343.3; vgl. FA 423.2}

Anmerkung: Jesus hat „durch seine eigenen Verdienste den Abgrund überwunden, welchen die Sünde verursacht hatte“. Die Leiter, auf der die Engel Gottes auf- und absteigen, stellt Jesus dar, den für uns „bestimmten Mittler“. Jesus wurde, „durch das Wirken seines Geistes“, zum Verbindungsglied, die es den dienenden Engeln ermöglichte, mit den Menschen zu kommunizieren.

Frage: Wenn Jesus der „bestimmte Mittler“ ist, warum sollte dann ein anderes göttliches Wesen (laut Dreieinigkeit auch „Gott der Heilige Geist“ genannt) ohne jegliche Verdienste den Platz Jesu einnehmen? Es genügt zu sagen, dass es Jesus ist (niemand sonst), der zwischen uns und Gott dem Vater steht.

Die obigen Aussagen zeigen wie Christus an „Vaters Stelle“ handelte. Christus, als der Vermittler, stand an der Stelle Seines Vaters als Seinesgleichen. Da Christus das Wort war, sprach er, als wäre es sein Vater, der sprach; er war im Wesentlichen das Sprachrohr seines Vaters. Christus erschien den Patriarchen der alten Zeit auch so, als wäre er der Vater, indem er seinen Vater als „Gott, der Allmächtige“ personifizierte.

Das Geben des Dekalogs

Um sie ohne Entschuldigung zu lassen, ließ sich der Herr selbst herab, auf den Sinai herabzusteigen, eingehüllt in Herrlichkeit und umgeben von seinen Engeln, und verkündete auf höchst erhabene und schreckliche Weise sein Gesetz der Zehn Gebote. Er vertraute nicht darauf, dass sie von irgendjemandem gelehrt werden, nicht einmal von seinen Engeln, sondern verkündete sein Gesetz mit hörbarer Stimme vor den Ohren des ganzen Volkes. Er vertraute sie schon damals nicht dem kurzen Gedächtnis eines Volkes an, das dazu neigte, seine Anforderungen zu vergessen, sondern schrieb sie mit seinem eigenen heiligen Finger auf steinerne Tafeln. Er würde ihnen jede Möglichkeit nehmen, irgendwelche Traditionen mit seinen heiligen Geboten zu vermischen oder seine Anforderungen mit den Praktiken der Menschen zu verwechseln. {SR 148.1}

Er kam dann noch näher zu Seinem Volk – das ohne weiteres in die Irre geführt würde – und liess es nicht nurmit den zehn Grundsätzen des Dekalogs allein. Er befahl Moses, Urteile und Gesetze niederzuschreiben, wie Er es ihm aufgetragen hatte, und gab genaue Anweisungen dazu, was Er von ihnen verlangte. Dadurch sollten die zehn Gebote, die Er in die Steintafel eingraviert hatte, bewahrt werden. Diese spezifischen Anweisungen und Anforderungen wurden gegeben, um den irrenden Menschen zum Gehorsam gegenüber dem moralischen Gesetz zu bewegen, das er so leicht zu übertreten geneigt ist. {SR 148.2}

Nach der Übertretung Adams sprach der Herr nicht mehr direkt mit dem Menschen. Das Menschengeschlecht wurde in die Hände Christi gegeben, und alle Kommunikation kam durch Ihn in die Welt. Es war Christus, der das Gesetz auf dem Berg Sinai verkündete, und Er kannte die Bedeutung aller seiner Prinzipien, sowie die Herrlichkeit und Majestät des Gesetzes des Himmels. {FE 237.1}

Es war Christus, der vom Sinai aus das Gesetz verkündete. Es war Christus, der Mose das Gesetz gab, das in Steintafeln eingraviert war. Es war das Gesetz seines Vaters; Christus sagt: „Ich und mein Vater sind eins.“ Die Pharisäer vertraten das Gegenteil der modernen Position, befanden sich jedoch in einem ebenso großen Irrtum. Sie verwarfen Christus, verherrlichten aber das Gesetz. {RH September 27, 1881, par. 15}

{Anm. die zwei folgenden Zitate stammten von Stephen N. Haskell und nicht von Ellen G. White}

Jehova war im brennenden Busch am Wegesrand; derselbe Gott verkündete mit zehntausend seiner Heiligen sein feuriges Gesetz vom Sinai. Gott offenbarte sich den Propheten und Schreibern des Alten Testaments. Derselbe Vater von uns allen sprach durch Christus zu den Aposteln und öffnete die Augen des Propheten auf Patmos. {SSP 181.1}

Damit es zu keinen Fehlern beim Niederschreiben des von ihm gegebenen Gesetzes kam, rief Gott Mose auf der Berg. Er gab ihm zwei steinerne Tafeln, auf denen er mit seinem eigenen Finger die gleichen Zehn Gebote eingraviert hatte, die er vor den Ohren der Volksmenge verkündete. {CIS 360.1}

Anmerkung: Nachdem wir uns im großen Umfang die inspirierten Aussagen im Zusammenhang mit dem Geben des Dekalogs angeschaut haben, wird es ziemlich offensichtlich, dass der „Gott“ oder „Jehova“, der das Gesetz verkündete, sowie der „Gott“, der die steinernen Tafeln mit seinem eigenen Finger eingravierte, kein anderer als Christus selbst ist.

Es gibt jedoch ein Problem mit dem Erscheinen des Vaters auf dem Berg Sinai, das in den Zeugnissen erwähnt wird.

Mit dem Vater am Sinai {Anm. Überschrift des Absatzes} – Als sie [Israel] zum Sinai kamen, nahm Er die Gelegenheit wahr, ihren Verstand in Bezug auf seine Anforderungen aufzufrischen. Christus und der Vater standen Seite an Seite auf dem Berg und verkündeten mit feierlicher Majestät die Zehn Gebote. - Historical Sketches, p. 231. (1886) {Ev 616.3}

Anmerkung: Vielleicht werde ich später korrigiert, aber ich habe verschiedene Aussagen zu Theophanien durchgesehen – einschließlich der oben erwähnten Aussagen, die damit zu tun haben, dass aufgrund der Sünde „jede Verbindung zwischen dem Himmel und dem gefallenen menschlichen Geschlecht nur durch Christus möglich gewesen“ ist. Ich bin eher geneigt zu denken, dass Christus und der Vater „Seite an Seite auf dem Berg“ nicht im wörtlichen Sinne standen, sondern, dass es eher im übertragenen Sinne zu verstehen ist.

Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Herrn

Als Diener seines auserwählten Volkes war es der Sohn Gottes, der Josua als Hauptmann oder Anführer des Heeres des Herrn, der Engel, erschien:

Josua 5,13-15 - Es geschah aber, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah sich um; und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, der hatte ein blankes Schwert in seiner Hand. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Bist du für uns oder für unsere Feinde? Er aber sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERREN; jetzt bin ich gekommen! Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht? Und der Fürst über das Heer des HERREN sprach zu Josua: Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat es.

Der Fürst der Heerscharen Gottes trat nur mit Josua in Verbindung. Er offenbarte sich nicht der ganzen Gemeinde. Dieser blieb es überlassen, Josuas Worten zu glauben oder sie zu bezweifeln. Sie konnten das Heer der Engel nicht sehen, das sie unter der Führung des Sohnes Gottes begleitete. So hätten sie einwenden können: „Wie lächerlich ist es täglich, um die Stadtmauern zu marschieren und mit Posaunen aus Widderhörnern zu blasen! Das kann doch keine Wirkung auf die gewaltigen Befestigungen haben.“ Aber es sollte sich ihnen tief einprägen, dass ihre Kraft nicht in menschlicher Weisheit oder Macht bestand, sondern allein in dem Gott ihres Heils. Er will Großes an denen tun, die ihm vertrauen. Er wird seinen gläubigen Kindern in jeder Notlage helfen, wenn sie ihr ganzes Vertrauen auf ihn setzen und ihm treu gehorchen. {EP 349.3; vgl. Patriarchs and Prophets: PP 493.1 – 493.2/ vgl. Patriarchen und Propheten: PP 473.2 – 473.3; vgl. WAB 472.2 – 472.3}

Wiederum: Christus wird das Wort Gottes genannt. Johannes 1,1-3. Er wird so genannt, weil Gott den Menschen aller Zeiten durch Christus seine Offenbarungen gab. Es war sein Geist, der die Propheten inspirierte. 1 Petrus 1,10-11. Er wurde ihnen als der Engel Jehovas offenbart, der Fürst des Herres des Herren, Michael, der Erzengel. {Patriarchs and Prophets: PP 761.5}

Der Name Allmächtiger ist in seinem Sohn

Die folgenden Aussagen zeigen, wie Christus den Titel des Vaters annahm, einschließlich „Allmächtiger“, „Jehova“ und „ICH BIN“.

Hebräer 1,4 - Und er ist umso viel erhabener geworden als die Engel, als der Name, den er geerbt hat, ihn auszeichnet vor ihnen.

{Anm. Übersetzung aus dem Originalartikel, wo die KJV-Bibelübersetzung benutzt wird: „Da er so viel besser geworden ist als die Engel, hat er durch die Erbschaft einen noch vorzüglicheren Namen erhalten als sie.“}

Wir stellen fest, dass in Hebräer 1,1-9 der Sprecher Gott der Vater ist und dass er seinen Sohn mit „Gott“ anspricht und ihn so nennt {Anm. siehe Hebräer 1,8-9; Zitat aus Psalm 45,7-8}.

In Vers 2 heißt es, dass Christus alles „geerbt hat“ {zum Erben eingesetzt wurde}. Ein Erbe ist eine Person, die rechtlich berechtigt ist, das Eigentum oder den Rang einer anderen Person bei dessen Tod oder zu einem festgelegten Zeitpunkt, an dem der Erbe anerkannt wird, zu erben. In diesem Fall erhielt Christus, der Sohn, ein „Erbe“ von seinem Vater. Wenn Jesus der Erbe war, dann erhielt er alles, was er als rechtmäßiger Erbe erhalten sollte, aufgrund seiner Zeugung.

Aber was hat er erhalten?

Seinen „Namen“, seine Autorität und seine Macht! Mit anderen Worten: Jesus, der einzige und eingeborene Sohn des lebendigen Gottes, empfing aufgrund seines Geburtsrechts alle Eigenschaften, die sein Vater besaß.

In Vers 4 heißt es: „Und er ist umso viel erhabener geworden als die Engel, als der Name, den er geerbt hat, ihn auszeichnet vor ihnen.“ In Vers 8 heißt es, dass dieser Name, der ausgezeichnet ist, der Name „Gott“ ist, den der Vater seinem Sohn gegeben hat.

Hebräer 1,8 - … aber von dem Sohn {sagt Er, Gott der Vater}: „Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit …“

Somit ist dieser Name – „den er geerbt hat“ {laut Hebr. 1,4} – nicht bloß ein verliehener Name, sondern ein von seinem Vater geerbter Name.

Christus hat nicht nur seinen Namen geerbt, sondern auch andere Dinge. Ein Name steht für Autorität (Markus 11,9; Johannes 5,43). Außerdem beschreibt er auch den Charakter und die Natur (2 Mose 33,18-19; 34,5-6). Der Name „Adam“ bedeutet, zum Beispiel, „Mensch“.

Wenn Menschen Kinder haben, erben diese nicht nur den Namen ihrer Eltern, sondern auch deren Natur, die natürlich die menschliche Natur ist. Ebenso hat Jesus denselben Namen wie sein Vater geerbt, so wie ein Kind den Namen der Eltern erbt. Nicht viel anders als dies im Fall menschlicher Nachkommenschaft ist, hat Christus auch die Natur seines Vaters geerbt, die Seine göttliche Natur ist.

2 Mose 23,20-21 - Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, damit er dich behüte auf dem Weg und dich an den Ort bringe, den ich bereitet habe. Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird eure Übertretungen nicht ertragen; denn mein Name ist in ihm.

2 Mose 6,3 - ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als »Gott, der Allmächtige«; aber mit meinem Namen »HERR« [Yhvh; Jehova] habe ich mich ihnen nicht geoffenbart.

Jehova ist der Name, der Christus gegeben wurde. „Siehe, Gott ist mein Heil“, schreibt der Prophet Jesaja; „ich will vertrauen und lasse mir nicht grauen; denn Jah {Jehova}, der Herr, ist meine Kraft und mein Lied, und er wurde mir zur Rettung! Und ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils, und werdet sagen zu jener Zeit: Dankt dem Herrn, ruft seinen Namen an, verkündigt unter den Völkern seine Taten, erinnert daran, dass sein Name hoch erhaben ist!“ {Jesaja 12,2-4} An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: »Wir haben eine feste Stadt; Errettung setzt er als Mauern und als Schutzwehr. Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk einzieht, das Treue bewahrt!  Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut. Vertraut auf den Herrn allezeit, denn Jah {Jehova}, der Herr, ist ein Fels der Ewigkeiten! {Jesaja 26,1-4} {ST May 3, 1899, par. 18}

Anmerkung: Sowohl die Heilige Schrift als auch die Feder der Inspiration bestätigen den Gedanken, dass Christus die Namen des Vaters „Gott, der Allmächtige“ und auch „Jehova“ geerbt hat.

Wessen Herrlichkeit bat Mose zu sehen

2 Mose 33,18-23; 34,5-6 - 18 Er aber antwortete: So lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! 19 Und er [der Herr] sprach: Ich will alle meine Güte vor deinem Angesicht vorüberziehen lassen und will den Namen des HERRN vor dir ausrufen. Und wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich. 20 Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht! 21 Doch sprach der HERR: Siehe, es ist ein Ort bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen. 22 Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, so stelle ich dich in die Felsenkluft und will dich mit meiner Hand so lange bedecken, bis ich vorübergegangen bin. 23 Wenn ich dann meine Hand zurückziehe, so darfst du hinter mir hersehen; aber mein Angesicht soll nicht gesehen werden! / 5 Da kam der HERR in einer Wolke herab und trat dort zu ihm und rief den Namen des HERRN aus. 6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue …

Der Priester vollzog die Zeremonie, die ihm sein Amt vorschrieb. Er nahm das Kind in seine Arme und hielt es vor dem Altar hoch. Dann gab er es seiner Mutter zurück und trug den Namen „Jesus“ in die Liste der Erstgeborenen ein. Er ahnte nicht, dass das Kindlein, das er eben noch in seinen Armen gehalten hatte, die Majestät des Himmels, der König der Herrlichkeit war. Noch weniger kam ihm der Gedanke, dass es gerade dieses Kind war, von dem Mose geschrieben hatte: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird«. Apostelgeschichte 3,22. Er ahnte nicht, dass dieses Kind der war, dessen Herrlichkeit zu sehen sich Mose gewünscht hatte. Ein Größerer als Mose lag jedoch in den Armen des Priesters. Als er den Namen des Kindes in die Liste eintrug, schrieb er den Namen des Einen nieder, der die Grundlage des ganzen jüdischen Opferwesens war. {DA 52.2 / vgl. LJ 37.1; vgl. SDL 39.1}

Ein Engel der als Gott spricht

1 Mose 31,11-13 - 11 Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich antwortete: Hier bin ich! 12 Er aber sprach: […] 13 Ich bin der Gott von Bethel, wo du den Gedenkstein gesalbt und mir ein Gelübde abgelegt hast. Nun mache dich auf, geh hinaus aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Geburt!

1 Mose 35,6-7,9,11 - 6 Als nun Jakob, er und das ganze Volk, das bei ihm war, nach Lus kamen — das ist Bethel —, das im Land Kanaan liegt, 7 da baute er dort einen Altar und nannte den Ort »El-Bethel«, weil sich Gott ihm dort geoffenbart hatte, als er vor seinem Bruder floh. / 9 Und Gott erschien Jakob zum zweiten Mal, seitdem er aus Paddan-Aram gekommen war, und segnete ihn. / 11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern soll von dir kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen …

Anmerkung: Das Bedeutsame an diesen Passagen ist, dass es der „Engel Gottes“ war, der zu Jakob sprach, als wäre er Gott. Er erschien Jakob und stellte sich selbst als Gott von Bethel vor und als Gott, der Allmächtige. Wir werden später sehen, dass dieser Engel Gottes kein anderer ist als die Person Christi selbst.

2 Mose 3,1-2 - Mose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian. Und er trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. Da erschien ihm der Engel des HERREN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Und als er hinsah, siehe, da brannte der Dornbusch im Feuer, und der Dornbusch wurde doch nicht verzehrt.

Anmerkung: Interessanterweise war es erneut der „Engel des HERREN“, der „in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch“ vor Mose erschien (2 Mose 3,2). Er sagte ihm, dass Er es war, der Abraham, Isaak und Jakob erschienen ist und den Namen „Gott, der Allmächtige“ trug. Aber er trug offenbar einen anderen Namen, nämlich Jehova, der unter diesen Namen den Patriarchen nicht bekannt war. {2 Mose 6,3}

2 Mose 3,1-5 - 1 Mose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian. Und er trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 2 Da erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Und als er hinsah, siehe, da brannte der Dornbusch im Feuer, und der Dornbusch wurde doch nicht verzehrt. 3 Da sprach Mose: Ich will doch hinzutreten und diese große Erscheinung ansehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt! 4 Als aber der HERR sah, dass er hinzutrat, um zu schauen, rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich! 5 Da sprach er: Tritt nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land!

Anmerkung: Auch hier war es der „Engel des HERRN“, der das Sprachrohr für den „Gott“ und „HERRN“ ist.

2 Mose 3,13-15 - 13 Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israels komme und zu ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mich fragen werden: Was ist sein Name? — was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: »Ich bin, der ich bin!« Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israels sagen: »Ich bin«, der hat mich zu euch gesandt. 15 Und weiter sprach Gott zu Mose: So sollst du zu den Kindern Israels sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich, ja, das ist der Name, mit dem ihr an mich gedenken sollt von Geschlecht zu Geschlecht.

2 Mose 23,20-21 - Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, damit er dich behüte auf dem Weg und dich an den Ort bringe, den ich bereitet habe. Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird eure Übertretungen nicht ertragen; denn mein Name ist in ihm.

Anmerkung: Es war der „Engel des Herrn“, der in der Mitte des Busches erschien. Er sprach, als wäre er Gott und sagte: „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!“ {2 Mose 3,6} Dies war der Vater, der durch Christus sprach (der wiederum als der „Engel des Herren“ erschien), Christus war das Sprachrohr Seines Vaters.

Außerdem haben wir Stephanus im 7. Kapitel der Apostelgeschichte, kurz bevor er zu Tode gesteinigt wurde, der uns Hinweise darauf gab, wer dieser „Engel des Herrn“ sein könnte. Wir lesen folgendes:

Apostelgeschichte 7,30-33.35.38 - 30 Und als 40 Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai der Engel des Herrn in der Feuerflamme eines Busches. 31 Als Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzutrat, um sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn an ihn: 32 »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!« Mose aber zitterte und wagte nicht hinzuschauen. 33 Da sprach der Herr zu ihm: »Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land! / 35 Diesen Mose, den sie verwarfen, indem sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter eingesetzt? — diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm im Busch erschienen war. / 38 Das ist der [Mose], welcher in der Gemeinde in der Wüste war zwischen dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete, und unseren Vätern; der lebendige Worte empfing, um sie uns zu geben …

Anmerkung: Es wird deutlich, dass dieser „Engel des Herrn“ (Christus) die Rolle von „Gott“ (Vater) übernahm und auch so sprach, als wäre er „Gott“ und „HERR“.

Informationen zu der Übersetzung

  • Übersetzungsfehler vorbehalten. Wem es möglich ist, soll den Originalartikel auf Englisch lesen.

  • Geringe Änderungen bei der Zeichensetzung, Formatierung und Ausdrucksweise vorgenommen, um den Text im Deutschen verständlicher zu machen.

  • Überschriften eingefügt und den Artikel in zwei Teile geteilt, um diesen lesbarer zu gestalten.

 

  • EGW-Zitate, die auf www.egwwritings.org nur auf Englisch verfügbar sind, wurden selbständig übersetzt. Zitate, die auch auf Deutsch verfügbar sind, wurden, um eine bestmögliche Genauigkeit zu gewährleisten, mancherorts neu übersetzt (siehe zum Vergleich [vgl.] die Quellenangaben).

  • Außer es wird explizit etwas anderes angegeben, ist die benutzte Bibelversion die Schlachter 2000 (SCH2000); Copyright © 2000 durch Geneva Bible Society. In den nicht-Biblischen Zitaten (EGW, Pioniere), die von den bereits bestehenden Übersetzungen übernommen wurden, werden oft auch Bibelzitate und somit andere Übersetzungen (Luther) benutzt.

 

  • {} - mit diesen Klammern werden die Hinzufügungen des Übersetzers markiert. Die Quellenangaben bei EGW-Zitaten wurden teilweise überarbeitet und ebenfalls in solche Klammern eingeschlossen (mit den Kürzeln kann man die Zitate auf www.egwwritings.org finden).

  • „Anm.“ – Anmerkung(en). Hinzufügungen oder Kommentare des Übersetzers.

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