Tod und Auferstehung von Christus: Starb die Göttlichkeit Christi? – 2. Teil

Eine Übersetzung des Artikels „Death and Resurrection of Christ - Did the Divinity of Christ Die?“ von Paul Chung auf der Webseite asitreads.com (siehe Ende des Artikels für mehr Informationen über die Übersetzung).

Link zum 1. Teil des Artikels

Auferstehung: Wer hat Christus von den Toten auferweckt?

Beweise aus der Schrift dafür, dass der Vater Christus auferweckt hat:

Der Geist Christi inspirierte David, folgendermaßen über den Tod Christi zu schreiben: „ich bin eingeschlossen und kann nicht heraus.“ (Psalm 88,9 {Anm. Psalm 88,8 in manchen Übersetzungen})

Anmerkung: Christus war im Grab „eingeschlossen“ und konnte nicht aus eigener Kraft herauskommen.

Wenn wir daran glauben, dass Jesus völlig tot war, dann müssen wir auch glauben, wie die Schrift sagt: „die Toten wissen gar nichts“ (Prediger 9,5).

Die Behauptung, Jesus Christus habe sich ganz allein von den Toten auferweckt, wäre somit ein direkter Widerspruch zu den Worten Christi. Denn Christus sagte: „Ich kann nichts von mir selbst aus tun“ (Johannes 5,30).

Mehr aus den Schriften {Anm. [Vater] in eckigen Klammern wurde von dem Autor des Originalartikels hinzugefügt}:

Apostelgeschichte 2,24 – Ihn hat Gott [Vater] auferweckt, indem er die Wehen des Todes auflöste, weil es ja unmöglich war, dass Er von ihm festgehalten würde.

Apostelgeschichte 2,30-32 – Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid verheißen hatte, dass er [Vater] aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, den Christus erwecken werde, damit er auf seinem Thron sitze, hat er vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, dass seine Seele nicht dem Totenreich preisgegeben worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott [Vater] auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen.

Apostelgeschichte 3,15 – den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott [Vater] aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen.

Apostelgeschichte 3,26 – Euch zuerst hat Gott [Vater], als er seinen Knecht Jesus erweckte, ihn gesandt, um euch zu segnen, indem ein jeder von euch sich von seiner Bosheit bekehrt!

Apostelgeschichte 4,10 – so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel bekannt gemacht, dass durch den Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr gekreuzigt habt, den Gott [Vater] auferweckt hat aus den Toten, dass dieser durch Ihn gesund vor euch steht.

Apostelgeschichte 5,30 – Der Gott [Vater] unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr umgebracht habt, indem ihr ihn ans Holz gehängt habt.

Apostelgeschichte 10,40 – Diesen hat Gott [Vater] auferweckt am dritten Tag und hat ihn offenbar werden lassen…

Apostelgeschichte 13,30 – Gott [Vater] aber hat ihn aus den Toten auferweckt.

Apostelgeschichte 13,32-33 – {…} dass Gott die den Vätern zuteilgewordene Verheißung an uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er [Vater] Jesus erweckte, wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt« {Anm. in manchen Übersetzungen nur Vers 33}

Apostelgeschichte 13,34 – Dass er [Vater] ihn aber aus den Toten auferweckte, sodass er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren sollte, hat er so ausgesprochen: »Ich will euch die heiligen [Gnaden-]Güter Davids geben, die zuverlässig sind«.

Apostelgeschichte 13,37 – Der aber [Christus], den Gott [Vater] auferweckte, hat die Verwesung nicht gesehen.

Apostelgeschichte 17,31 – weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat und den er für alle beglaubigte, indem er [Vater] ihn [Christus] aus den Toten auferweckt hat.

Römer 4,24 – sondern auch um unsertwillen, denen es angerechnet werden soll, wenn wir an den glauben [Vater], der unseren Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat…

Römer 6,4 – Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.

Römer 8,11 – Wenn aber der Geist dessen [Vaters], der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

Römer 10,9 – Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott [Vater] ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.

1 Korinther 6,14 – Gott [Vater] aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft.

1 Korinther 15,15 – Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir von Gott [Vater] bezeugt haben, dass er Christus auferweckt hat, während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden!

2 Korinther 4,14 – da wir wissen, dass der [Vater], welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesus auferwecken und zusammen mit euch vor sich stellen wird.

Galater 1,1 – Paulus, Apostel nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Toten…

Epheser 1,19-20 – was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. Die hat er wirksam werden lassen in dem Christus, als er [Vater] ihn aus den Toten auferweckte und ihn zu seiner Rechten setzte in den himmlischen [Regionen]…

Kolosser 2,12 – da ihr mit ihm begraben seid in der Taufe. In ihm seid ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes [Vaters], der ihn aus den Toten auferweckt hat.

1 Thessalonicher 1,9-10 – Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, UM DEM LEBENDIGEN UND WAHREN GOTT [Vater] ZU DIENEN, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten, den er [Vater] aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem zukünftigen Zorn.

Hebräer 13,20 – Der Gott [Vater] des Friedens aber, DER UNSEREN HERRN JESUS AUS DEN TOTEN HERAUFGEFÜHRT HAT, den großen Hirten der Schafe durch das Blut eines ewigen Bundes…

1 Petrus 1,21 – die ihr durch ihn an Gott [Vater] glaubt, der ihn [Christus] aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, damit euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet seien.

Anmerkung: Die Beweise in der Schrift sind überwältigend: Es war der Vater, der Christus von den Toten auferweckte.

Welcher Geist hat Jesus von den Toten auferweckt - Römer 8,11?

Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt. (Römer 8,11)

Beachten Sie die folgenden Aussagen:

1) {…} Dieser Tröster ist der Heilige Geist – die SEELE SEINES [Christi] LEBENS, die Wirksamkeit seiner Gemeinde, das Licht und Leben der Welt. Mit SEINEM GEIST sendet Christus einen versöhnenden Einfluss und eine Kraft, die die Sünde hinwegnimmt. {e.Ü. ENG: EGW, The Review and Herald; RH May 19, 1904, par. 1 / Anm. der Autor weist auch auf Absatz 2 und 3 hin}

2) Jesus sage zu Maria: „Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater.“ Als Er im Tod am Kreuz Seine Augen schloss, GING DIE SEELE CHRISTI NICHT SOFORT IN DEN HIMMEL, wie es viele glauben. Denn wie könnten dann Seine Worte wahr sein: „ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater“? DER GEIST JESU SCHLIEF MIT SEINEM KÖRPER IM GRAB. Er flog nicht in den Himmel, um dort eine eigene Existenz zu führen und auf die trauernden Jünger herabzublicken, die den Körper einbalsamierten, aus dem er geflohen war. ALLES, WAS DAS LEBEN UND DIE INTELLIGENZ JESU UMFASSTE, BLIEB MIT SEINEM KÖRPER im Grab. Ferner als Er herauskam, war es ein GANZES WESEN; Er musste SEINEN GEIST NICHT VOM HIMMEL herbeirufen. Er hatte die Macht, sein Leben niederzulegen und es wieder aufzunehmen. {e.Ü. ENG: EGW SDA Bible Commentary, vol. 5; 5BC 1150.6}

Aus den obigen Aussagen können wir schließen, dass die Seele Christi als Geist Christi (Lebenskraft) bezeichnet wird und dass sie „mit seinem Körper im Grab“ schlief. Tatsächlich zeigt uns diese Aussage, dass die gesamte „verschmolzene“ Persönlichkeit Christi – sowohl Seine Menschlichkeit als auch Seine Göttlichkeit – im Grab blieb. „Alles, was das Leben und die Intelligenz Jesu [der göttlich und menschlich war] umfasste, blieb mit seinem Körper im Grab.“ Die Göttlichkeit Christi hatte kein körperloses Bewusstsein. Er hatte eine Persönlichkeit mit einem Bewusstsein, aber mit zwei kombinierten „Naturen“ ...

10 Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen. 11 Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen. 12 Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat. (Jesaja 53,10-12)

{…} Wenn wir Gott betrachten, sehen wir den Einen, der SEINE SEELE [seine Vitalität, Lebenskraft] DEM TOD HINGEGEBEN HAT. [Jesaja 53,12] Wenn wir das Kreuz betrachten wird der Blick auf Gott gerichtet und Sein Hass gegenüber Sünde wird deutlich. Aber während wird im Kreuz den Hass Gottes gegenüber der Sünde sehen, sehen wir auch Seine Liebe zu den Sündern, die stärker ist als der Tod. Für die Welt ist das Kreuz das unwiderlegbare Argument, dass Gott Wahrheit, Licht und Liebe ist (The Signs of the Times, 7. März 1895). {e.Ü. ENG: EGW SDA Bible Commentary, vol. 5; 5BC 1133.3; Anm. der Inhalt in den eckigen Klammen wurde von dem Autor des Artikels hinzugefügt}

Der Prophet Jesaja prophezeite, dass Jesus „seine Seele zum Schuldopfer geben wird“ {in der Schlachter 2000 „Leben“ statt „Seele“ übersetzt}. Wenn sich der „Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat“ (Römer 8,11) auf Christi eigenen Geist bezieht, wie kann es dann sein, dass Christus „seine Seele (oder seinen Geist) dem Tod preisgegeben hat“? Das kann nicht sein. Somit ist der „Geist“, der Jesus auferweckte, kein anderer als der Geist des Vaters.

Schriftstellen, die scheinbar aussagen, dass Christus sich selbst auferweckte

Werfen wir einen Blick darauf:

Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme [Strongs G 2983]. Niemand nimmt [Strongs G 142] es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht [Strongs G 1849], es zu lassen, und habe Vollmacht [Strongs G 1849], es wieder zu nehmen [Strongs G 2983]. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen [Strongs G 2983]. (Johannes 10,17.18)

Anmerkung: Das griechische Wort, das mit „nehmen“ (Strongs Nummer 2983) übersetzt wurde, kann „zurücknehmen“ bedeuten, aber auch „empfangen“ (das, was zuvor aufgegeben wurde), „gewinnen“, „bekommen“, „erhalten“, „zurückbekommen“.

Bitte beachten Sie, dass dieses Wort auch in Vers 18 verwendet, aber mit „habe ich empfangen“ übersetzt wird.

So können wir sagen, dass Christus Sein Leben hingab, um es wieder empfangen zu können. Außerdem kann das griechische Wort, das mit „Macht“ übersetzt wurde, auch „Autorität“ oder „Erlaubnis“ bedeuten.

Somit können wir sagen, dass Christus die „Erlaubnis“ hatte, Sein Leben hinzugeben, um es von Seinem Vater wieder „empfangen“ zu können.

19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten! 20 Da sprachen die Juden: In 46 Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? 21 Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. 22 Als er nun aus den Toten auferstanden war, dachten seine Jünger daran, dass er ihnen dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. (John 2,19-22)

Schauen wir uns die Kommentare von Uriah Smith an:

DARUM liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Dies sind die Worte Christi, wie sie in Johannes 10,17.18 aufgezeichnet sind. Sie werden oft zitiert, um zu beweisen, dass die Toten bei Bewusstsein sind und in diesem Zustand die Macht haben, die verschiedenen Fähigkeiten des Körpers und des Verstandes in Tätigkeit zu setzen; denn wie, so wird gefragt, konnte Christus sein Leben wieder nehmen, nachdem er es niedergelegt hatte, wenn er nicht bei Bewusstsein war und nicht in der Lage war, seine Kräfte wie zuvor auszuüben? Unter der Annahme, dass Christus im Tod bei Bewusstsein war, wird daraus ein Argument abgeleitet, um das Bewusstsein aller Toten zu beweisen.

Auf den ersten Blick erscheint dies sehr plausibel; zugleich erscheint die Passage nicht Wenigen als schwierig zu erklären. Bei der Suche nach der richtigen Bedeutung stellen sich zwei Fragen, die zur Lösung führen: Welche Bedeutung haben die Ausdrücke „das Leben zu lassen“ und „es wieder zu nehmen“? Ferner auf welchen Zeitpunkt in seinem Leben bezogen sich diese Ausdrücke, wie sie von unserem Heiland verwendet wurden. Er hatte die Macht, sein Leben zu lassen. Was ist darunter zu verstehen, dass er sein Leben gelassen hat? Des Weiteren wie war sein Zustand, als es gelassen hat? Ist das Lassen des Lebens etwas anderes als das Aufgeben des Lebens? Bedeutet es nicht, dass man davon komplett entkoppelt wird? Als Christus sein Leben gelassen hat, war sein Leben nicht komplett weggegeben? Wenn man sagt, wie es einige tun, dass nur der menschliche Leib Christi starb, während der eigentliche Erlöser, der göttliche Teil, überlebte, bleibt nur ein menschliches Opfer übrig. Nein, Christus hat in seiner eigenen Person ein göttliches Opfer dargebracht; aber wie war sein Zustand, als er sein Leben hingab? Es war sicherlich eines ohne Leben. Aber wie stellen wir fest, wann und wo es Leben gibt? Wir bestimmen es anhand seiner Manifestationen, des Bewusstseins, des Willens, der Handlung. Wo immer wir diese sehen, können wir sagen, dass es dort Leben gibt; wo es aber an Leben mangelt, können sich diese nicht manifestieren. Hätte Christus diese im Tod offenbart, dann würde daraus unweigerlich folgen, dass er sein Leben nicht hingegeben hat. Denn das sind die Dinge, an denen sich zeigt, dass Leben vorhanden ist. Aber er hat sein Leben gelassen bzw. sich selbst als Lösegeld für Viele hingegeben und wurde in den Zustand versetzt, der dazu führen muss, dass jegliches Bewusstsein, Wille oder Handeln fehlt.

Wie denn, wird man fragen, hatte er die Macht sein Leben wieder zu nehmen? Das bringt uns zu der zweiten Frage, nämlich: Auf welchen Zeitpunkt bezog sich dieser Ausdruck? Galt er für die Zeit, als Christus tot war? Hat er gesagt: „Ich habe Vollmacht, mein Leben zu lassen und nachdem ich es gelassen habe, dann habe ich die Vollmacht es wieder zu nehmen“? Hat er nicht gesagt: „Ich habe [jetzt] Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen“? {Ist die Rede} nicht von der innewohnenden Kraft in ihm, als er vor dem Volk stand und zu ihnen sprach und nicht als er tot war? {Anm. im Originalartikel bzw. der Quelle ist dieser Satz nicht direkt übersetzbar da manche Wörter (Teile davon) fehlen} So verstehen wir die Bedeutung seiner Worte.

Aber wie konnte er die Macht haben, sein Leben wieder zu nehmen, bevor er es gelassen hatte? Wenn er diese Macht damals nicht hatte, konnte er sie auch zu keinem späteren Zeitpunkt haben; oder anders ausgedrückt, muss er sie damals genauso wie zu jedem anderen Zeitpunkt besessen haben. Hätte er sie damals nicht gehabt, sondern erst nach seinem Tod, so hätte er zweifellos seine Sprache so formuliert, dass sie einen solchen Eindruck vermittelt. z.B. „Ich habe Vollmacht, mein Leben zu lassen, und nachdem ich es gelassen habe werde ich Vollmacht haben bzw. Vollmacht wird mir gegeben werden, es wieder zu nehmen“. Stattdessen setzt er alles ins Präsens: „Ich habe jetzt Vollmacht, es zu lassen und zu nehmen.“ Aber das Geheimnis dieser Macht wird uns im letzten Satz des Verses gegeben: „Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.“ Er konnte sein Leben hingeben, und der Vater hatte ihm die Zusicherung gegeben, dass er ihn von den Toten auferwecken würde, wenn er dies täte. Diese Macht wurde ihm von seinem Vater gegeben und beruhte auf der Zusicherung seines Wortes. Als Christus also starb, übergab er seinen Geist in die Hände seines Vaters. Wenngleich die rechte Zeit, die gemäß seinem vorherbestimmten Plan war, gekommen war, erweckte ihn der Vater von den Toten. Hebräer 13,20; auch Apostelgeschichte 2,24; 3,15; 4,10 usw.

Der betrachtete Text liefert daher keinen Beweis dafür, dass Christus im Tod bei Bewusstsein war. Daher macht er alle Argumente zunichte, die sich auf eine solche Annahme für das Bewusstsein anderer stützen.

{e.Ü. ENG: Uriah Smith, „Christ's Power to Take his Life Again“, The Review and Herald, August 15, 1871, p. 68 / Anm. nicht auf egwwrtiting.org zu finden, sondern als Scan unter dem folgenden Link}

Geist der Weissagung-Beweise dafür, dass der Vater Christus auferweckt hat

Er, der für die Sünden der Welt gestorben ist, sollte die für Ihm vorgesehene Zeit im Grab bleiben. Er war in dem steinernen Gefängnis als ein Gefangener der göttlichen Gerechtigkeit. Er war dem Richter des Universums gegenüber verantwortlich. Er trug die Sünden der Welt, und NUR SEIN VATER KONNTE IHN BEFREIEN. {e.Ü. ENG: The Faith I Live By; FLB 50.5 / vgl. EGW, Youth’s Instructor; YI May 2, 1901, par. 8 / Anm. beide Zitate wurden im Originalartikel gesondert präsentiert; sie weisen sehr geringfügige Unterschiede vor allem bei der Zeichensetzung und Formatierung auf}

{…} Mit majestätischem und furchtbarem Schritt umging der Gott des Himmels, gefolgt von den Engeln, das Grab Christi. Sie waren unsichtbare Zeugen all dessen, was sich bei dem Scheinprozess im Gerichtssaal abgespielt hatte. Jede Handlung wurde notiert, jeder Spott aufgezeichnet. / Die Stunde des Triumphs Christi ist gekommen. DER HERR HAT SEINE FESSELN ZERRISSEN. Christus ist aus dem Grab hervorgetreten und hat verkündet: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ [Johannes 11,25] {…} {e.Ü. ENG: Letters and Manuscripts, vol. 12; 12LtMs, Ms 111, 1897, par. 71,72}

Während Jesus also im Grab schlief (tot war), blieb Er für eine „vorgesehene Zeit... als ein Gefangener“ im Grab. Er wusste nichts … Er hatte kein Bewusstsein in Seiner göttlichen Natur, getrennt von Seinem „menschlichen“ Sinn … Und es gab nur eine Person (Vater), die Christus von Seinem Tod befreien konnte.

„Zum“ Leben, das in Ihm war

Als man die Stimme des Engels hörte, der sagte: „Dein Vater ruft dich“, kam Er, der gesagt hatte: „Ich lasse mein Leben, damit ich es wieder nehme“ und „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen WILL ICH IHN AUFRICHTEN!“, aus dem Gram ZUM LEBEN, DAS IN IHM WAR. DIE GOTTHEIT IST NICHT GESTORBEN. DAS MENSCHLICHE IST GESTORBEN, aber Christus verkündet nun über dem zerbrochenem Grab Josefs: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ In seiner Gottheit besaß Christus die Macht, die Fesseln des Todes zu sprengen. Er erklärt, dass er Leben in Sich selbst hat, um diejenigen lebendig zu machen, die Er will. {e.Ü. ENG: EGW SDA Bible Commentary, vol. 5; 5BC 1113.4}

„Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Er, der gesagt hatte: “Ich lasse mein Leben, damit ich es wieder nehme“, kam aus dem Grab ZUM LEBEN, DAS IN IHM WAR. Die Menschheit ist gestorben; die Göttlichkeit ist nicht gestorben. In seiner Göttlichkeit besaß Christus die Macht, die Fesseln des Todes zu sprengen. Er erklärt, dass er Leben in Sich selbst hat, um diejenigen lebendig zu machen, die Er will. {e.Ü. ENG: EGW SDA Bible Commentary, vol. 5; 5BC 1113.6}

Ein paar wichtige Gedanken zu den obigen Aussagen:

1) Christus „kam aus dem Grab ZUM Leben, das IN Ihm war“ (die Kraft von Christi göttlichem "LEBEN" existierte nicht außerhalb von Ihm; sie blieb bei Ihm, aber Christus hat sie freiwillig aufgegeben).

2) Es heißt, dass Christus aus dem Grab „ZUM“ UND NICHT „DURCH“ dieses Leben in Ihm hervorgekommen ist … was bedeutet, dass sobald Christus DURCH Seinen Vater „freigelassen“ worden war, erlangte Er Seinen Zugang „ZUM“ Leben, das in Ihm war (NICHT dass Er „DURCH“ dieses Leben freigelassen wurde).

3) Jesus verwehrte Sich selbst die göttliche Natur und blieb tot, ohne von etwas zu wissen (Prediger 9,5), bis Sein Vater Ihm aus dem Grab rief.

Vergleichen wir jedoch die folgenden Aussagen, die der vorherigen Aussage zu widersprechen scheinen:

Als die Stimme jenes mächtigen Engels vor Jesu Grab erscholl: Dein Vater ruft dich!, da erschien der Heiland aus seiner Gruft DURCH DAS IHM INNEWOHNENDE LEBEN {Anm. wortwörtlich: durch das Leben, das in Ihm war}. Es erfüllte sich, was er einst gesagt hatte: ICH LASSE MEIN LEBEN, “AUF DAß ICH’S WIEDER NEHME ... Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wiederzunehmen”. Johannes 10,17.18. EBENSO ERFÜLLTE SICH DIE WEISSAGUNG, DIE ER DEN PRIESTERN UND OBERSTEN GEGEBEN HATTE: “BRECHET DIESEN TEMPEL AB, UND IN DREI TAGEN WILL ICH IHN AUFRICHTEN.” Johannes 2,19. {Das Leben Jesu, Kap. 81; LJ 787.2 / vgl. ENG: The Desire of Ages, ch. 81; DA 785.2}

Anmerkung: In dieser Aussage in „The Desire of Ages“ {Anm. Das Leben Jesu} bezieht sich Ellen White direkt auf Johannes 10,17.18 bzw. 2,19 im Zusammenhang mit der Auferstehung Jesu. Diese spezifische Aussage ähnelt den vorherigen Aussagen, der wesentliche Unterschied besteht jedoch in der Art und Weise, wie die Präposition „DURCH“ anstellen von „ZUM“ verwendet wurde.

Diese Aussage scheint zu suggerieren, dass es Christus war, der „aus seiner Gruft DURCH das Leben, das in Ihm war“ erschien.

Eine weitere Aussage, die es zu berücksichtigen gilt:

Christus blieb die vorgesehene Zeit im Grab UND NAHM DANN SEIN LEBEN WIEDER AUF. In der Anhörung des Volkes, bezogen auf Seinen Körper, hatte er gesagt: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen WILL ICH IHN AUFRICHTEN!“ Er kam als Überwinder aus dem Grab und verkündete über dem zerrissenen Grab Josephs: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ {e.Ü. ENG: Letters and Manuscripts, vol. 12; 12LtMs, Ms 123, 1897, par. 6}

Anmerkung: Auch diese Aussage scheint darauf hinzudeuten, dass es Christus war, der Sich selbst auferweckt hat.

Wie bringen wir nun diese scheinbar widersprüchlichen Aussagen mit den vorherigen in Einklang, die besagen, dass es der Vater war, der Christus auferweckte? Hat Christus sich selbst auferweckt oder hat ihn der Vater auferweckt?

Leider ist es nicht ungewöhnlich, dass Teilwahrheiten (Vater hat Christus auferweckt) anderen Teilwahrheiten (Christus hat sich selbst auferweckt) gegenübergestellt werden, mit dem Ergebnis, dass die ganze Wahrheit sehr oft unsichtbar bleibt.

Wenn wir alle betrachteten inspirierten Aussagen berücksichtigen, können wir der Schrift treu sein und sagen, dass der Vater Christus von den Toten auferweckt hat. Gleichzeitig können wir auch sagen, dass Christus Selbst auferstanden ist. Denn es war der Vater, der die Auferstehung einleitete, indem Er Ihn durch die Stimme eines Engels aus dem Grab rief. Dies gab Christus die „Erlaubnis“, von Seinem „Schlaf“ „befreit“ zu werden, so dass es Ihm ermöglicht war Zugang ZUM Leben zu haben, das in Ihm war, um DURCH das Leben, das in Ihm war, aus dem Grab herauszukommen.

Abschließende Überlegungen

Adaptiert von Jason Smith, siehe Artikel „The Death of the Son of God“ {„Der Tod des Sohnes Gottes“; Anm. die ursprüngliche Verlinkung zum Artikel funktionierte nicht mehr; der Übersetzer hat an dieser Stelle den Artikel [mit hoher Wahrscheinlichkeit denselben] selbst gefunden und wieder verlinkt}.

Wenn wir die Bibel und die Zeugnisse ganzheitlich betrachten, werden wir meiner Meinung nach erkennen, dass Gott der Vater Jesus auferweckt hat, indem Er Ihn zum Leben zurückrief, das noch in Ihm selbst war. Man kann das damit vergleichen, dass jemand einen anderen aus dem Schlaf weckt. Die äußere Quelle ist der Impuls, der die Person aufweckt, aber sie gibt ihr kein Leben, denn es ist bereits vorhanden.

Wir müssen zugeben, dass schon Seine Inkarnation ein Geheimnis ist, wie viel mehr dann Sein Tod und Auferstehung? Wir haben es hier mit einem Wesen mit doppelter Natur zu tun, dessen Eigenschaften und Fähigkeiten weit über unser Verständnis hinausgehen. Er ist der Gott-Mensch.

Folgendes gilt zu bedenken: Als Christus auf dieser Welt zum Menschen wurde, hörte Er nicht auf, seiner Natur nach Gott zu sein. Er war immer noch ein göttliches Wesen mit der gleichen Art von Leben in Sich selbst, die Gott der Vater hat. Somit als Er starb, verlor Er weder seine Gottheit, noch flog sie davon, um eine bewusste Existenz aufrechtzuerhalten; sondern ruhte sie in Seinem Körper. Alles, was Er war (sowohl menschlich als auch göttlich), war immer noch da, in der „Person“ des Menschen Christus Jesus. Als Gott der Vater Ihn rief, erhob Er sich ZUM Leben, das noch in Ihm selbst war. Ich hoffe, das ist klar.

Wenn also Bibelverse gelesen werden, in denen es heißt, dass Gott der Vater Ihn auferweckt hat, dann ist das wahr. Denn es war Gott der Vater, der den Engel sandte, um Ihn aus dem Grab auferstehen zu lassen. Wir wissen, dass der Sohn Sich in die Hände des Vaters anvertraute und Sich darauf verließ, dass Er Ihn aufwecken würde. Schließlich hat Er von sich aus nichts ohne der Zustimmung des Vaters getan.

Doch wenn Bibelverse gelesen werden, in denen der Sohn sagt, dass Er Sich selbst auferweckt hat, dann ist es auch wahr. Dies ähnelt einer Person, die aus dem Schlaf erwacht. Der Sohn erkannte, dass Seine Auferstehung aufgrund der Qualität {Anm. „virtue“; Bedeutungen: Unverdorbenheit, Tugend, Wert, Charakter, Eigenschaft} des Lebens, das Er empfangen hatte und das in Ihm selbst ist, geschehen würde. Wenn Er gesündigt hätte, würde Er dies verlieren und wäre für immer gestorben. Aber Er hat nicht gesündigt, also ist Er durch das Leben, das in Ihm war, aus dem Grab hervorgekommen.

Dies ist ein großes Geheimnis, ein Geheimnis, das in seinem gesamten Ausmaß erst dann voll und ganz verstanden werden wird, wenn die Entrückung der Erlösten stattgefunden hat. Dann wird man die Macht, Größe und Wirksamkeit der Gabe Gottes an den Menschen verstehen. Aber der Feind ist entschlossen, diese Gabe so zu mystifizieren, dass sie zu einem Nichts wird (Letter 280, 1904). {e.Ü. ENG: EGW SDA Bible Commentary, vol. 5; 5BC 1113.3}

Weiterführende Anmerkungen aus den Schriften der STA-Pioniere

{Anm. dieses Zitat von D. M. Canright unten ist nicht auf www.egwwritings.org zu finden und die Authentizität konnte im Zuge der Übersetzung nicht überprüft werden!}

20. Jesus Christus ist gestorben. Steht dies nicht deutlich in der Schrift? Ja, mehrmals; doch nur wenige glauben oder lehren es. Sie sagen, dass nichts außer seinem Körper starb. Dabei, wie sie sagen, ist seine Seele – der göttliche Teil, was vom Himmel kam und alles, was Christus wirklich ausmachte – nicht gestorben als er am Kreuz starb, sondern habe den Körper verlassen und ist ins Paradies gegangen. Wenn dem so ist, dann ist Christus nicht gestorben; nichts anderes als sein menschlicher Körper starb. Wir haben also nur ein menschliches Opfer, das die Sünde nicht wegnehmen kann. Aber die Bibel sagt, dass Christus tatsächlich gestorben ist. „Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften…“ 1 Korinther 15,3. Aber die Aussagekraft dieses Textes wird durch die Behauptung umgangen, dass dies nicht bedeute, dass seine Seele gestorben sei. Paulus sagt aber, er sei nach der Schrift gestorben.

Wir werden uns einer dieser Schriftstellen zuwenden und sehen, wie es beschrieben wird, dass Christus sterben sollte. Jesaja 53 beinhaltet eine sehr berührende Darstellung der Leiden und des Todes Christi. Die Verse 10-12 lauten wie folgt: „Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen.“ Es war seine Seele, die als Opfer für die Sünde dargebracht wurde. Wie kann das sein, wenn sie nicht gestorben ist? „Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen. Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat {…}“ Was bedeutet das, wenn seine Seele nicht gestorben ist? Ja, die Seele Christi ist gestorben.

Er sagte im Garten: „Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod.“ {Anm. Matthäus 26,38}. Seine Seele ist nicht nur gestorben, sondern sie ist ins Grab gegangen. Wenn wir über seinen Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung sprechen, dann heißt es: „…denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich (Hades, Grab) preisgeben {Anm. im Totenreich lassen} und nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sieht.“ Apostelgeschichte 2,27. Es wäre sinnlos, davon zu sprechen, etwas nicht dort zu lassen, wo es sowieso nie war; so wäre es auch zu sagen, dass die Seele Christi nicht in Hades (bzw. im Grab) gelassen wurde, wenn sie dort überhaupt nie war. Wenn jemand gegen diese Bedeutung des Textes einwendet und sagt, dass es bedeutet, dass der Tod seine Seele nicht einmal ins Totenreich brachte, wird diesem Einwand durch Vers 31 begegnet. „…hat er (David) vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, dass seine Seele nicht dem Totenreich preisgegeben {im Totenreich gelassen} worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat.“

Durch die erwähnte Auferstehung wurde seine Seele nicht im Totenreich bzw. Grab gelassen. Warum? Weil seine Seele durch die Auferstehung aus dem Grab herausgeholt wurde. Wir sehen also, dass Christus mit Leib und Seele starb; seine Seele wurde zum Tode ausgeschüttet und ging ins Grab. So starb er als Opfer für die Sünden der Welt. „…ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist“ Römer 4:25. Dann ist er auferstanden von den Toten und aufgefahren in die Höhe zur Rechten seines Vaters.

{e.Ü. ENG: D. M. Canright, The Review and Herald, June 18, 1867}

Es zeigt sich hier auf eine bemerkenswerte Art und Weise, wie die unterschiedlichsten Gegensätze in der Theologie sich begegnen. Die höchsten Trinitarier und die niedrigsten Unitarier treffen sich zusammen und sind sich in Bezug auf den Tod Christi vollkommen einig - der Glaube beider läuft auf den Sozinianismus hinaus. Unitarier glauben, dass Christus ein Prophet, ein inspirierter Lehrer, aber nur ein Mensch war; dass sein Tod nur der Tod eines menschlichen Körpers war. Trinitarier sind der Ansicht, dass der Begriff „Christus“ zwei unterschiedliche und getrennte Naturen umfasst: eine, die lediglich menschlich war; die andere, die zweite Person in der Dreifaltigkeit, die für eine kurze Zeit im Fleisch wohnte, für die es aber unmöglich wäre zu leider oder zu sterben; dass der Christus, der starb, nur die menschliche Natur war, in der die Göttlichkeit gewohnt hatte. Beide Klassen haben ein menschliches Opfer, und nichts weiter. Egal wie erhaben der präexistente Sohn war, egal wie herrlich, wie mächtig oder sogar ewig, wenn nur die Menschlichkeit starb, war das Opfer nur menschlich. Und was den stellvertretenden Tod Christi betrifft, so ist dies Sozinianismus. Daher ist die Bemerkung gerechtfertigt, dass die Lehre von der Dreieinigkeit das Sühnopfer herabwürdigt und es ausschließlich auf einer menschlichen Opfergabe als Grundlage gründet. Einige Zitate sollen die Richtigkeit dieser Behauptung zeigen. {e.Ü. ENG: J. H. Waggoner, The Atonement, part 2, ch. VI; AERS 165.1}

Wie bereits erwähnt, besteht der große Fehler der Trinitarier bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema darin, dass sie keinen Unterschied zwischen der Leugnung einer Dreieinigkeit und der Leugnung der Göttlichkeit Christi machen. Sie sehen nur die beiden Extreme, zwischen denen die Wahrheit liegt; und betrachten jede Äußerung, die sich auf die Präexistenz Christi bezieht, als Beweis für eine Dreieinigkeit. Die Schriften lehren ausgiebig die Präexistenz Christi und seine Göttlichkeit, aber sie schweigen völlig über eine Dreieinigkeit. Die Behauptung, dass der göttliche Sohn Gottes nicht sterben konnte, ist von den Lehren der Bibel so weit entfernt wie die Dunkelheit vom Licht. Des Weiteren würden wir den Trinitarier fragen: Welcher der beiden Naturen verdanken wir die Erlösung? Die Antwort muss natürlich lauten: Der, die für uns gestorben ist bzw. das Blut vergossen hat, denn wir „haben wir die Erlösung durch sein Blut“ {Anm. Epheser 1,7}. Dann ist es offensichtlich, dass, wenn nur die menschliche Natur gestorben ist, unser Erlöser nur menschlich ist, und dass der göttliche Sohn Gottes keinen Anteil an dem Erlösungswerk hatte, denn er konnte weder leiden noch sterben. Sicherlich sagen wir zu Recht, dass die Lehre von der Dreieinigkeit das Sühnopfer herabwürdigt, indem sie das Opfer – das Blut unserer Erlösung – auf den Standard des Sozinianismus herabsetzt. {e.Ü. ENG: J. H. Waggoner, The Atonement, part 2, ch. VI; AERS 173.1 / vgl. ENG: J. H. Waggoner, The Review and Herald, vol. 22; ARSH November 10, 1863, p. 189.16}

In der Tat ist die Tatsache, dass Christus Teil der Gottheit ist, indem er alle Eigenschaften der Göttlichkeit besitzt und dem Vater in jeder Hinsicht als Schöpfer und Gesetzgeber gleichgestellt ist, die einzige Stärke, die in dem Sühnopfer steckt. Dies allein macht die Erlösung möglich. Christus starb, „damit er uns zu Gott führte“ (1. Petrus 3,18), wenn Ihm aber auch nur ein Jota der Gottgleichheit fehlte, könnte er uns nicht zu Ihm bringen. Göttlichkeit bedeutet, die Eigenschaften der Gottheit zu haben. Wenn Christus nicht göttlich wäre, dann hätten wir nur ein menschliches Opfer. {…} {e.Ü. ENG: E. J. Waggoner, Christ and His Righteousness; CHR 43.2}

{Anm.: Weiter unten wird im Originalartikel der Beitrag von Uriah Smith in The Review and Herald „Christ’s Power to Take his Life Again“ vom 15. August 1871 wieder zitiert (siehe oben) und hier aus Platzgründen nicht erneut hineinkopiert.}

Ich hoffe, diese Studie war ein Segen für Sie!

Informationen zu der Übersetzung

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·       Außer es wird explizit etwas anderes angegeben, ist die benutzte Bibelversion die Schlachter 2000 (SCH2000); Copyright © 2000 durch Geneva Bible Society. In den nicht-Biblischen Zitaten (EGW, Pioniere), die von den bereits bestehenden Übersetzungen übernommen wurden, werden oft auch Bibelzitate und somit andere Übersetzungen (Luther) benutzt.

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·       „e.Ü.“ – „eigene Übersetzung“.

·       ENG – Englisch (Quelle in englischer Sprache)

·       DEU – Deutsch (Quelle in deutscher Sprache)

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Tod und Auferstehung von Christus: Starb die Göttlichkeit Christi? – 1. Teil